Bildungsministerin Prien zeichnet Modellschulen Niederdeutsch mit Schild „Wi snackt Platt“ aus
„Wi snackt Platt“ steht auf dem Schild, mit dem jetzt alle 42 Modellschulen-Niederdeutsch in Schleswig-Holstein für sich werben können. Bildungsministerin Karin Prien überreichte ein erstes Exemplar an Jan Niemann, Schulleiter der Liliencron-Schule Lägerdorf (Kreis Steinburg), stellvertretend für alle Modellschulen des Landes. „Es ist ein Dankeschön und eine Auszeichnung für alle die Schulen und Lehrkräfte, die sich seit dem Schuljahr 2014/15 für das Niederdeutsche engagieren. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur gelebten Mehrsprachigkeit und Sprachenvielfalt in Schleswig-Holstein“, sagte sie in Kiel.
In Schleswig-Holstein erhalten mittlerweile 3.000 Schülerinnen und Schülern Unterricht in Niederdeutsch – an 33 Modell-Grundschulen und 9 Schulen der Sekundarstufe I. Daneben gibt es Modellschulen für Dänisch und für Friesisch. Ministerin Prien: „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, an den schleswig-holsteinischen Schulen die Regional- und Minderheitensprachen zu pflegen. Unsere Schülerinnen und Schülern sollen diese Sprachen erlernen und erleben können. Sie sind damit Botschafterinnen und Botschafter eines Kulturraumes, der für uns von besonderer Bedeutung ist.“
Der Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten Johannes Callsen dankte den beteiligten Modellschulen Niederdeutsch und den Lehrkräften für ihr großes Engagement: „Das frühe Heranführen von Kindern an die Regionalsprache Niederdeutsch eröffnet den Kindern einen sprachlichen Mehrwert und legt eine wichtige Grundlage für das Verstehen und das Verständnis für Plattdeutsch. Sie leisten damit einen großen Beitrag für unsere sprachliche Vielfalt in Schleswig-Holstein. Deshalb würde ich es begrüßen, wenn wir die Zahl der Modellschulen Niederdeutsch weiter ausbauen können.“
Unterstützt wird die Arbeit der Modellschulen vom Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH). Es stellt vielfältige Fortbildungsangebote, Beratung und Materialien für den Niederdeutschunterricht zur Verfügung. Die Fortbildungsangebote reichen von Nachmittagsveranstaltungen über umfangreiche Zertifikatskurse bis hin zu Online-Fortbildungen. „Wir erarbeiten praxisnahe Lehr- und Lernmaterialien, die wir auf dem neuen IQSH-Fachportal Niederdeutsch einstellen. Zu den beiden Paul und Emma Büchern für die Grundschulen gibt es umfangreiches Zusatzmaterial, das auf einer eigenen Homepage eingestellt und den Schulen kostenlos zur Verfügung steht. Aktuell unterstützen wir die Erstellung von Lernkärtchen zu dem Lehrwerk ‚Paul un Emma snackt plattdüütsch‘. Damit können Schülerinnen und Schüler wie im modernen Fremdsprachenunterricht spielerisch Vokabeln im Plattdeutschunterricht lernen“, sagte Karen Nehlsen, IQSH-Landesfachberaterin Niederdeutsch und Koordinatorin für Regional- und Minderheitensprachen in Schleswig-Holstein.
(Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein)