De Spraakforscher Klaas-Hinrich Ehlers hett in’n Lichtwarksaal vun de Töpfer-Stiften den Fritz-Reuter-Pries kregen. De Leiter vun’t Zentrum weer mit vun de Partie.
In ehr Laudatio hett de Perfessersche för Nedderdüütsch in Hamborg Ingrid Schröder besünners löövt, dat de Forscher ünnersöcht hett, woans Minschen, de na den Krieg ut den Oosten as Flüchtlinge na Meckelnborg kamen sünd, dor Plattdüütsch lehrt hebbt. Öft is doröver snackt worrn, dat de Flüchtlinge de Grund west sünd, worüm de Lüüd in Sleswig-Holsteen, Meckelnborg un Neddersassen ophollen hebbt un snacken plattdüütsch. Anners harrrn een düsse Minschen jo nich verstahn. Tatsächlich hett Ehlers rutfunnen, dat dat so gor nich stimmen dee. Jüst de Jüngeren vun jüm hebbt sogor Plattdüütsch lehrt, üm sik in de ni’e Ümgeven beter intoleven.
In de Pressemitdeelen to den Pries vun de Carl-Toepfer-Stiften heet dat:
Die Carl-Toepfer-Stiftung wird den Fritz-Reuter-Preis 2022 an Dr. Klaas-Hinrich Ehlers, Privatdozent am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der FU Berlin verleihen. Dieser mit einem Preisgeld von 10.000 Euro ausgestattete Preis wird alle zwei Jahre für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des Niederdeutschen vergeben.
Das Preiskuratorium würdigt mit der Entscheidung das wissenschaftliche Wirken von Klaas-Hinrich Ehlers. Mit ihm wird ein Wissenschaftler geehrt, der durch die jahrelange Erforschung der Sprachgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns neben sprachstrukturellen auch sprachsoziologische Erkenntnisse zugänglich gemacht hat. Der Einfluss der Vertriebenen und ihrer Herkunftssprachen nach 1945 auf die Regionalsprache Niederdeutsch ermöglicht eine neue Sichtweise auf Sprachwandel und Sprachaneignung.