Vertell-doch-mal-Gala in’t Ohnsorg-Theater

En hitte Vörmiddag weer dat in’t Ohnsorg-Theater. Buten weren dat över 30 Graad. Man binnen in’n Theatersaal weer dat ok nich ordig wat köhliger. Denn dor seten 25 Schrieverslüüd ut ganz Plattdüütschland un töven dorop, dat de Priese vun dat dütjohrige NDR-Schrievwarksteed “Vertell doch mal” künnig maakt warrn schullen. Insofern leeg en beten Stroom in de Luft.
Den eersten Pries hett Wolfgang Krischke ut Hamborg wonnen, de ok al in’t verleden Johr op den eersten Platz kamen is. Martha Louise Lessing ut Trappenkamp, de regelmäßig ok bi dat Möllner Autorendrepen mit dorbi is, kemm op den tweten Platz. Besünners in düt Johr weer, dat de Texten veel ünnerscheedlich weren. För den Zentrumsleiter Thorsten Börnsen as Maat vun de Jury weer dat keen ganz eenfache Opgaav.

(PM NDR)
„Vertell doch mal!”: Das sind die Siegerinnen und
Sieger des niederdeutschen Schreibwettbewerbs 2023
„Tohuus!“ Das ist das Thema des 35. niederdeutschen „Vertell doch mal!“-Wettbewerbs
von NDR, Radio Bremen und Ohnsorg-Theater. Rund 1300 plattdeutsche Erzählungen
waren bis Ende Februar eingesandt worden. Jetzt hat eine Jury die fünf besten
Geschichten ausgesucht, die bei einer Matinée im Hamburger Ohnsorg-Theater bekannt
gegeben wurden. Mit dabei und Botschafter des Wettbewerbs: NDR Moderator Yared
Dibaba. Er moderierte die Veranstaltung zusammen mit NDR Plattdeutsch-Redakteurin
Ilka Brüggemann. Die 26 besten Geschichten von 2023 erscheinen in dem diesjährigen
„Vertell doch mal!“-Buch.
Das sind die fünf Siegerinnen und Sieger:
1. Preis
Wolfgang Krischke aus Hamburg mit seiner Geschichte „De Drift” (Inhalt: Ein aus dem
Auslandseinsatz zurückgekehrter Soldat sucht seine Heimat auf und reflektiert sein
Leben).
Bei seiner ersten Teilnahme am „Vertell doch mal“-Schreibwettwerb hatte der
Wissenschaftskommunikator aus Hamburg im vergangenen Jahr gleich den 1. Preis
gemacht. In diesem Jahr hat sich der Linguist erneut auf Plattdeutsch betätigt und es
direkt wieder auf den ersten Platz geschafft. Als freiberuflicher Journalist ist er in den
Themengebieten Wissenschaft, Kultur und Bildung unterwegs.
Die Geschichte trug Ohnsorg-Schauspieler Marco Reimers vor.
2. Preis
Martha-Luise Lessing aus Trappenkamp (Schleswig-Holstein) mit „Nachtwaak” (eine
syrische Krankenschwester, die in Aleppo verschüttet worden war, ist in einem Hamburger
Krankenhaus mit einer sterbenden Patientin konfrontiert – die noch unter den
Bombennächten während des Zweiten Weltkriegs in Hammerbrook leidet).
Die studierte Physikerin ist freiberufliche Verlegerin und Dozentin und kam als Autorin
2010 schon einmal als Erstplatzierte ins „Vertell doch mal“-Buch. Erst 2022 bekam sie den
Hans-Henning-Holm-Preis für das plattdeutsche Hörspiel „De Reis na Fa“.
Die Geschichte rezitierte Schauspielerin Carolin Kiesewetter vor.
3. Preis
Katrin Griebenow aus Köln mit „Een Öösternfischer” (ein altes Ehepaar erwartet die
Rückkehr eines Austernfischerweibchens, deren Liebesleben ihr eigenes spiegelt).
Die Studentin aus Köln freut sich bereits über einige Veröffentlichungen in
hochdeutschen Anthologien. Kein Wunder also, dass Schreiben ihr Studienfach ist. Die 24-
Jährige verbringt gern Zeit in der Natur, egal ob beim Wandern, Gärtnern oder beim Sport.
Doch dem Schreiben hoch- und jetzt auch plattdeutscher Texte gilt ihre größte
Aufmerksamkeit beruflich wie auch privat.
Die Geschichte wurde von Carina Dawert vorgetragen.
4. Preis
Jürgen Kropp aus Blickstedt (Schleswig-Holstein) mit „Hannes sien Sofa” (ein satirischer
Dialog eines alten Ehepaars über den Austausch eines alten Sofas).
Die Liste der Auszeichnungen des 67-Jährigen aus Blickstedt in Schleswig-Holstein ist
lang. Sie beginnt 1984 mit dem Förderpreis des Klaus-Groth-Preises und endet vorerst mit
dem Fritz-Reuter-Preis 2016. Dazwischen hat er bei „Vertell doch mal“ fünf Mal einen Preis
gewonnen. Die Genres, in denen sich der vielseitige Autor mit seinen Arbeiten bewegt,
reichen von Lyrik über Prosa zu Hörspielen und Theaterstücken.
Die Geschichte wurde von Schauspielerin Beate Kiupel gelesen.
5. Preis
Rainer Martens aus Garding (Schleswig-Holstein) mit „Nix för schwache Nerven” (der
Verlauf eines „Mensch-ärgere-dich-nicht“-Spiels aus der Sicht einer Spielfigur).
Der 65-jährige Gastwirt im Ruhestand hat bereits einige plattdeutsche Lieder geschrieben
und veröffentlicht und ist als Singer-Songwriter solo oder mit Band unterwegs. Mit dem
„Vertell doch mal“-Buch wird nun seine erste plattdeutsche Geschichte veröffentlicht. Er
ist Mitglied in der Sparte Literatur im Förderverein Kunst und Kultur Eiderstedt und
Gründungsmitglied des Vereins „Musik für Garding“.
Ohnsorg-Schauspielerin Rabea Lübbe trug seine Geschichte auf der Gala vor.
Der „Ünner-18-Pries“ schließlich ging an die 11-jährige Evana A. Yemaneh aus Hamburg.
Ihre Geschichte „Niege Insel, nieges Glück” (ein Pinguinmädchen wird durch den
Klimawandel von seiner Familie getrennt, findet letztlich aber eine neue Familie und
damit ein neues Zuhause) wurde von Schauspielerin Lara-Maria Wichels vorgetragen.
Insgesamt wurden Preise im Wert von mehr als 5000 Euro vergeben.
Das Buch „Vertell doch mal! – Tohuus“ erscheint in der Husum Druck- und
Verlagsgesellschaft. Alle eingereichten Geschichten, bisher sind es insgesamt rund
52.000, werden in der Landesbibliothek Schleswig-Holstein archiviert.
Der komplette Mitschnitt der Gala steht auf ndr.de/platt.
Die Geschichten und Ausschnitte aus der Veranstaltung werden außerdem in
verschiedenen Programmen zu hören und zu sehen sein:
Schleswig-Holstein
Fernsehen: Schleswig-Holstein Magazin, 25. Juni, ab 19.30 Uhr
Radio: NDR 1 Welle Nord, 26. Juni und 3. Juli, jeweils 20 bis 21.00 Uhr
Hamburg
Fernsehen: Hamburg Journal, 25. Juni, ab 19.30 Uhr
Radio: NDR 90,3, „Wi snackt Platt“, Sonntag, 2. Juli um 8.30 Uhr und im „Wi snackt Platt“-
Podcast
Niedersachsen
Radio: NDR 1 Niedersachsen, 3. Juli, 19 bis 20.00 Uhr
Mecklenburg-Vorpommern
Radio: Kulturjournal, 26. Juni, 19 bis 20.00 Uhr
Fernsehen: Nordmagazin, 25. Juni, ab 19.30 Uhr

NDR Fernsehen
„De Noorden op Platt“ berichtete live von der Gala, danach findet sich die Sendung in der
ARD Mediathek.
NDR Online unter ndr.de/vertell
Radio Bremen
Radio: Ab dem 20. August 2023 im 14-tägigen Abstand im Rahmen des Niederdeutschen
Hörspiels auf Bremen 2
25. Juni 2023

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